Stille Nacht, heilige Nacht

So irgendwie könnte man die Stimmung hier beschreiben. Ich war etwas ruhiger und ja, ich finde es entsetzlich süß, wie viele doch da immer noch rumrätseln, warum ich es einfach nicht aufgelöst habe nach dem letzten Update.
Was soll ich sagen: Ja, ich bin schwanger, das Gefühl war richtig und auch mein Gefühl bezüglich des Geschlechts, was ich schon seit Maries Geburt habe.
Wir bekommen einen kleinen Jungen im April und sind unglaublich dankbar dafür. Die ersten Wochen und immer noch hatte ich große Angst es zu sagen, denn mein Gedanke war immer: " Was wenn es ein paar Minuten danach vorbei ist? Blutungen auftreten? Es wieder stirbt?".
Nun liegen 20 Wochen hinter uns und mein Bauchgefühl ist ungebrochen gut, trotz gewisser Ängste. Wir sind für die Schalls in Tübingen bei meinem Arzt des Vetrauens, dieser hat die Nackenfalte gemessen und Blut abgenommen. Mir hat das gereicht, obwohl ich immer dachte ich brauche unbedingt den Harmonytest. Der Arzt ist sich sicher, dass er gesund ist, mein Bauchgefühl sagt das auch. Alles andere wie etwa den plötzlichen Kindstot oder eine Plazentablösung kann ich nicht beeinflussen, was soll ich also machen.
Meinem Goldstück fühle ich mich unglaublich nah, eine Folgeschwangerschaft ist schön, aber auch anstrengend. Nicht mal wegen irgendwelcher Ängste, sondern weil es alles erinnert an die Schwangerschaft davor, man kennt alles, fühlt immer mehr, aber alles erinnert auch immer mehr an die Schwangerschaft mit meiner Tochter, einfach das Gefühl ein Baby in sich zu tragen. Das löst Erinnerungen aus und das tut oft weh und macht glücklich gleichzeitig.
Verwirrend, ich hab 7  offene Beiträge, alle angefangen und dann doch als unpassend empfunden.
Ein Baby ändert so gar nichts am Verlust meiner Tochter, sie wird immer fehlen. Jeder der ein Sternenkind hat, weiß dass es nicht ersetzt werden kann.
Die Gesellschaft glaubt dies. Schließlich macht es ihre Realität leichter. Aber das ist eben ihre Realität, nicht die einer Mutter eines toten Kindes.
Ich mache mir viele Gedanken darum, wie ich ihm beibringen kann, dass er eine Schwester hat ohne dass diese auf einer heiligen Stufe über ihm steht. Ich sie mehr liebe als ihn, nur weil ich sie nicht bei mir habe. Das ich manchmal traurig bin und er dafür nichts kann, mich nicht trösten kann. Aber er ist eben kein Ersatzkind. Er ist eine kleine individuelle Persönlichkeit, die nichts für die Vergangenheit kann. Ich möchte nicht, dass er auch nur 5 Minuten darunter leidet.
Ich kann nur meinem Bauchgefühl folgen. Erklären, lieb haben, wieder erklären, lieb haben.
Dieser Blog bekommt nun also eine neue kleine Rubrik. Nach wie vor, geht es aber um meine Tochter, mein Sternenmädchen, mein Goldstück, hier ist ihr Platz, hier ist unser Platz und hier kann ich die Gedanken meines wirren Hirns und meines vollen Herzes loslassen.

Fühlt euch gedrückt und genießt die Vorweihnachtszeit! Wie Oma immer sagte:" Stress hat man nicht, den macht man sich!". Weise Worte näch. ;-)

Kommentare

  1. Liebe Gina, das freut mich doch der und ich wünsche Dir von Herzen alles Gute - und dass Du die Schwangerschaft jede Woche ein bisschen mehr genießen kannst. LG Valerie

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