November

 Und wieder sind die Wochen vorbei gezogen, ein neuer Job, Sicherheit, ich bin gewachsen, ich habe gearbeitet an mir, mit mir. Ich weiß nicht wann ich das letztes Mal so ein schönes Gefühl der absoluten Freiheit hatte, ich male, ich schreibe, Freundinnen, die Arbeit, das Beste am Leben mein Sohn und mein Hund, meine Lichterketten... Es ist perfekt, nur eben ohne dich.

Du fehlst noch, nicht mehr so intensiv, aber das Gefühl, dass was ich dir damals gesagt habe, dass wenn du gehst, es erstmal keinen mehr geben kann, das ist geblieben. Es ist schön zu merken, dass da Interesse an mir ist, es lässt die Narben meines Exmannes so sehr verblassen, bestätigen das Gefühl, das du mir gegeben  hast. Ich bin schön, ich bin liebenswert, er hatte Unrecht, ich habe einen Wert.

Das Problem? Es gibt keins. Ich bin frei, ich bin meine eigene Frau und es fühlt sich falsch an jemanden zu daten. Also lasse ich es.

Ich möchte das Gefühl haben, als ich wusste du hast meinen Schlüssel, ich möchte dich durch die Tür kommen wissen. Nicht irgendjemanden. Mit niemandem anderen mich schlapp lachen, niemanden anderen im Halbschlaf vollreden mit Sachen an die ich mich nicht mehr erinnere, mich in Kleinigkeiten reinsteigern und deinen Blick sehen und wissen ich war drüber, mich bei niemandem anderen entschuldigen, neben niemand anderem am Fenster stehen und mich ankuscheln... 

Ich leide nicht mehr darunter, dass du weg bist, aber ich nehme mir das Recht heraus ehrlich zu mir zu sein. Die Zeit hat geheilt, viel was einfach richtig war, ich verstehe deine Entscheidung aus der damaligen Lage zu gut,... du bist mir viel zu ähnlich. Vielleicht war es auch wichtig für mich danach alleine zu sein, vielleicht, sogar ziemlich sicher hätte ich tief in mir erwartet, dass du da eine Wunde schließt die du nicht geschaffen hast. Ich habe sie selber verarztet und heilen lassen, dass war für mich wichtig.  

Aber ein Fehler wird nicht richtiger nur weil er auf Prinzipien beruht.Und deine Regel finde ich immer noch doof. Eine Trennung im Lockdown verständlich zu dem Zeitpunkt und unserer Situation, aber nicht schlau, Ich frage mich ob du das mit70 bereust. Oft frage ich mich wie es dir geht, ob du dir was zu Essen gemacht hast, ob sich jemand um dich kümmert wenn du mal wieder untergehst in der Arbeit, krank bist. Bei jeder Waschmaschine die ich anstelle muss ich lächeln, weil ich es hasse und du nicht... deine Affen der Weisheit, dein Wal bei dem ich mich bis heute frage wer ihn dir geschenkt hat, die Kerze auf der Kommode als ich das letzte Mal bei dir war, die mich dermaßen eifersüchtig gemacht hat...

Jetzt guckst du dir an was ich in der Story habe... Mein Herz ist stehen geblieben als ich deinen Namen da gesehen habe, 3 Tage Schwachsinn hintereinander aber  jetzt weiß ich immerhin, dass es kein Versehen war. Die Sache ist die, ich habe keinen Liebeskummer mehr, weiß dich aber immer noch zu schätzen als Mensch dem ich begegnet bin und der mich so sehr vervollständigt hat. Du fehlst mir nicht aus Ego Gründen, du fehlst mir nicht weil da was blödes war oder sonst was. Du fehlst mir, weil DU mir fehlst. Ganz einfach. 

Du fehlst mir als Mensch, dein Wesen fehlt mir. So viel was ich dir gerne erzählen würde, ich habe mich tätowieren lassen kannst du das glauben??, ich kann jetzt selbst Spinnen weg machen. Ich habe so gut wie nie mehr die Wäsche in der Maschine vergessen und es gibt wieder deine Pancakes zum Schütteln... 

So viel weg was es damals noch kompliziert gemacht hat. Ich würde es dir gerne erzählen, aber es ist vollkommen okay es nicht zu tun. Ich weiß nicht mal ob ich nochmal hier über dich, an dich schreiben muss, mir vorstelle du liest es und meldest dich, weil auch du mich immer noch vermisst. Es spielt keine Rolle, denn ich bin glücklich. Und ich hoffe du bist es auch, wobei das ein bisschen gelogen ist, denn in einer perfekten Welt, bei Rosamunde Pilcher wäre die gefähliche Musik weg, die dunklen Wolken.... wir würden uns über den Weg laufen, jeder wüsste es. Die große Liebe, die große Krise, Herzschmerz, Leid, Fehler auf beiden Seiten und doch ist es Liebe und die findet doch ihren Weg, wir laufen uns über den Weg und du würdest Robert oder Charles heißen und würdest mir, Kate oder Elenor, dein Herz ausschütten und die Liebe würde eine Brücke bauen und die letzte Szene wäre unsere Familie. Ach Mucki, du und ich wir waren schon ein gutes Team... Blöd gelaufen, sicher, aber die  Basis, dieses Gefühl mit dir, entwas anderes möchte ich nicht mehr.

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